Die Lunge ist nach TCM der Meister über das Qi und die Atmung. Sie ist der Rhythmisierer in deinem Körper

Wie sich der Stress des Alltags auf deine Lunge auswirkt und wie sie deinen Schlaf beeinflusst

In meinen bisherigen Blogs habe ich dir erklärt, wie der Stress des Tages sich auf deine Organe Leber, Herz und die Milz und Magen auswirken.
In meinem heutigen Blog kommen wir schon beim Metall-Element an.
Die Wandlungsphase Metall beherbergt die Organe Lunge (Yin-Speicher-Organ) und den Dickdarm (Yang-Durchlauf-Organ).

Die Lunge – der Meister über das Qi und die Atmung
Nun kommen wir zu einem anderen Organ in der Wandlungsphase Metall: Die Lunge

Die Lunge ist das Organ, was am meisten mit der Aussenwelt verbunden ist. Kein anderes Organ ist so direkt mit unserer Umwelt verbunden.
Die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) sagt:
„Die Lunge ist der Meister über das Qi und die Atmung.“

Ausserdem sagt die TCM:

• „Die Lunge hat eine energetisch verteilende und herabsenkende Funktion. Die Nieren empfangen das Qi der Lunge. Die Lunge reguliert die Wasserzirkulation.“
• „Die Lunge kontrolliert die Ausatmung. Die Nieren kontrollieren die Einatmung.“
• Ausserdem:„Die Lunge öffnet sich in der Nase und sie beherbergt die Geistseele Po.“

Das Metall-Element steht für Rhythmus und Struktur. Es zeigt Festigkeit.
Menschen mit einem starken Metall-Element können gut planen und entscheiden. Sie haben ein grosses Gefühl für Gerechtigkeit und ihnen ist die Vertrauen sehr wichtig.

Die Emotion, die dem Metall-Element zugeordnet wird, ist die Trauer. Die Lungen werden speziell von Sorgen und Kummer belastet und Traurigkeit macht sich breit.

Diese Menschen fühlen sich nicht verstanden. Und ihre Sorgen verknoten sprichwörtlich das Qi. Hält dieser Zustand längere Zeit an, dann erschöpfen Kummer und Traurigkeit das Qi.

Wir erinnern uns: die Lungen sind ein sehr feines Organ mit den Lungenbläschen. Dieses feine Organ steht ständig in Kommunikation mit der Aussenwelt.

Etwas, was die Lungen auch schwächt – ist die Trockenheit. Die TCM sagt: Die Lunge hasst die Trockenheit. Denn diese feinen Lungenbläschen haben einen intensiven Austausch mit dem Blut, denn der Sauerstoff wird ja in den Lungen in das Blut überführt. Das wäre nach dem Verständnis der TCM das Atem-Qi – oder auch Kong Qi.

Dieses Kong Qi wird im oberen Erwärmer mit dem Nahrungs-Qi – also dem Gu-Qi erst zum Brust-Qi – dem Zhong Qi – und dann zum wahren Qi – dem Zheng Qi weiterverwandelt.
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Dies sind nun viele Qi Arten – und die musst du dir auch gar nicht merken. Was es dir aber vermitteln soll:
Die Lungen – resp. der obere Erwärmer – regieren über das Qi und die Atmung.
 
Die Lungen sind wichtig für unser Immunsystem. In den momentanen Zeiten sollte der Stärkung des Immun-Systems grosse Bedeutung zugemessen werden.

Was hat das nun mit Schlafstörungen zu tun?
Die Lungen haben eine sehr enge Verbindung mit dem Magen – und auch mit dem Herzen.

Die Lungen und das Herz liegen über dem Zwerchfell. Der Magen direkt darunter.

Falsche Ernährung – dazu gehören auch späte und üppige Mahlzeiten führen zu Stagnation im Magen. Stagnation macht auf Dauer Hitze. Diese Hitze führt nach oben durch das Zwerchfell und erreicht dort auch die Lungen.
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Die Lungen sind ein sehr empfindliches System. Die winzigen Alveolen – die Lungenbläschen – die für den Sauerstoff-Transport zuständig sind – benötigen ein ganz bestimmtes Milieu, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Die nach oben steigende Hitze führt zu Trockenheit in diesem Gewebe.
Die TCM besagt: Die Lunge hasst Trockenheit.

Die Lungen haben so oder so schon oft mit Trockenheit von aussen zu kämpfen.

Die klimatisierten und geheizten Räume, wenig Aufenthalt an der frischen Luft trocknen die Lungen aus. Auch die ganze Abluft von unseren vielen Computern sind für die Lungen schädlich.

Ausserdem kommt dazu, dass wir oft eine sitzende Tätigkeit ausführen und die Lungen dann meist eingeengt sind und dadurch nicht gut belüftet werden. Dies führt dann auch zu Trockenheit.

Das zugehörige Gewebe der Lungen ist die Haut. Wir können sehr klar erkennen, dass der heisse Sommer unsere Haut austrocknet. Im Winter sind es die geheizten Räume.

Auch Rauchen führt zu Trockenheit in der Lunge (und nicht nur zu dem, das ist klar).

Wenn man einen Raucher anschaut, so hat er in der Regel eine trockene Zunge und eine sehr trockene furchige Haut. Und genauso sieht es auch im Innen aus.

Wir haben gesagt – die Lunge hasst Trockenheit.
Wenn die Alveolen unter Trockenheit leiden – dann passiert folgendes nach TCM.

Wir haben ja die Mutter-Kind Beziehung unter den Organen.

In einem früheren Blog habe ich einmal beschrieben, dass im Zyklus der Wandlungsphasen jede Wandlungsphase – jedes Organ – die nächste Wandlungsphase resp. das nächste Organ nährt. Somit nährt das Qi der Lunge die Nieren im Wasser-Element, denn Metall nährt Wasser.
Nach der Mutter-Kind Beziehung sollten also die Lungen die Nieren nähren.

Die Nieren im Wasser-Element sind die Quelle der vor – und nachgeburtlichen Energie.

Was passiert nun, wenn die Mutter das Kind nicht nähren kann? Das Kind wird schwach über lange Sicht.

Nun haben die Nieren ja so oder so schon eine ganz spezielle Bedeutung in der TCM als Quelle der vor- und nachgeburtlichen Energie.
Wenn aber nachbeburtlich zu wenig nachgefüttert wird – über Lebenspflege – gute Ernährung – guter Lebensstil – genug Schlaf und Pausen, dann muss die Niere von ihren harten Reserven hergeben.

Und wir wissen alle, dass man tunlichst nicht an die harten Reserven zapfen sollte zur Bewältigung des Alltags. Dazu aber an späterer Stelle mehr.

Was schwächt die Lungen sonst noch?

Im emotionalen Bereich geht es beim Metall-Element um Loslassen. Dies ist oft auch mit dem Aspekt Traurigkeit verbunden.
Die Emotion der Lunge ist der Kummer und die Traurigkeit.

Wenn ich ständig unzufrieden bin und mich im Hamsterrad der schlechten Gedanken bin, aus dem ich nicht mehr aussteigen kann, dann führt das über längere Zeit immer zu depressiven Verstimmungen – Verbitterung – Traurigkeit und Kummer. Man fühlt sich nicht verstanden, hilflos und frustriert.

Man hat nicht mehr die Kraft, seine Wünsche zu äussern und auch umzusetzen, denn dafür fehlt die Energie – und die mentale Überzeugung ist: es hat ja sowieso keinen Sinn.

Diese Menschen sprechen dann wenig und leise, sie ziehen sich immer mehr zurück und landen dann irgendwann unweigerlich im Selbstläufer Schlafstörungen.
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Denn die Gedanken – und zwar die aussichtslosen negativen Gedanken – laufen wie eine Langspielplatte mit einem Sprung immer wieder im Endlos-Verfahren.

Wie kommt man da heraus – resp. gar nicht erst dorthin?

Man kann immer mal schlechte Gedanken haben. Wir sind alle nur Menschen. Wir ärgern uns alle einmal. Wichtig ist – zu erkennen – dass mir dies jetzt gar nichts bringt.

Ganz bewusst aus dem Gedanken heraustreten und bewusst die Verbindung im Gehirn kappen und etwas anderes ganz bewusst machen und dabei eine positive Formulierung treffen. Immer und immer wieder …..

Negative Gedanken können sich in unseren Gehirn-Verschaltungen sehr gut einnisten und ein ganzes Netzwerk dafür aufmachen. Wir haben es in der Hand, ob wir dies zulassen oder nicht.

 
Wie können wir die Lunge gut unterstützen?
Immer wieder tagsüber sich strecken und bewusst dehnen. Sich Zeit lassen dafür und tief ein und ausatmen dabei. Bei der Dehnung über die Nase einatmen und bei der Ausatmung über den Mund ausatmen.

Genug Wasser trinken

Die Lungen lieben Rhythmus und Regelmässigkeit – einen geregelten Tagesablauf aufstellen und so gut wie möglich umsetzen.
Atemübungen stärken die Lunge. Hierfür ist Qi Gong eine ausgezeichnete Quelle, da mit den langsamen und harmonischen Bewegungen die Atmung verbunden wird und dies führt zu einer tiefen Entspannung des gesamten Systems.

 
Wie kann uns die Integrative TCM-Ernährung unterstützen?

• Ich weiss, dass ich mich wiederhole, aber regelmässige Mahlzeiten sind hier wirklich wichtig
• Gekochtes Essen ist eine  gute Qi Quelle für die Lunge
• Kraftsuppen stärken den gesamten Organismus und sind eine herrliche Quelle zur Yin-Stärkung
• Man kann sagen: suppig-saucig-saftige Gerichte sind gut auch für die Lunge
• Trockene Brotmahlzeiten sind auch hier keine Lösung

 
Bei der Ernährung haben alle weissen Gemüse eine Signatur zum Metall-Element.

Da gehören die Spargeln, der Blumenkohl (Carfiol), Chinakohl, Weisskohl, der Rettich und die Radieschen dazu wie auch Champignons.

Die Birne ist besonders geeignet, um das Yin der Lunge zu stärken und dem täglichen Kampf gegen trockene Hitze von aussen zu  trotzen. Am besten dann als Kompott – dann sind sie noch saftiger und produzieren wertvolle Säfte für unseren Körper.
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Auch Mandeln sind eine gute Yin-Quelle für die Lunge.
 
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Hab eine wundervolle Zeit. Bis zu meinem nächsten Blog.

Herzliche Grüsse
Deine Gina

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